Shitstorm wegen „frauenfeindlichem“ T-Shirt

Voraussichtliche Lesedauer des Artikels: 2 Minuten

Letzte Änderung des Artikels am 27. Oktober 2019 von Aranita

Die Berufsempörten haben wieder etwas zum Aufregen gefunden. Das international tätige französische Unternehmen Carrefour hat in Italien T-Shirts mit Aufdrucken verkauft, die einen Shitstorm auf Twitter und Facebook ausgelöst hatten. Das berichtete unter anderem das Schweizer Online-Magazin Watson.

Der Grund für die Empörung waren zwei T-Shirts (siehe Bild). Das eine Shirt war mit dem Aufdruck „International symbol of marriage“ (Internationales Symbol der Ehe) und einem knienden Mann, der zu einer Frau hochschaut, bedruckt. Damit würde so getan, als würden Frauen ständig Männer unterdrücken. Auf dem anderen ist eine nörgelnde oder schreiende Frau zu sehen mit der Unterschrift „Problem“ und daneben ein Bild, wie der Mann die Frau irgend wo herunter wirft, darunter steht „Solved“, also „Gelöst“.

Das Frauenschutzzentrum Casa internazionale delle Donne erregte sich über die T-Shirts mit den Worten „In einem Land, in dem alle 72 Stunden eine Frau getötet wird, verkauft man so etwas bei Carrefour in Rom. Ohne Worte! Schande“. Die sozialdemokratische Senatorin Valeria Fedeli ging noch einen Schritt weiter. Sie schrieb laut „Watson“ auf Twitter: „Es ist sehr schlimm, wenn ein Unternehmen Shirts produziert, die zum Frauenmord anstacheln. Es ist noch schlimmer, wenn Carrefour in Italien sie vertreibt.“

Wer einen Witz, der sicherlich nicht jedem gefallen muss, als „Anstacheln zum Frauenmord“ bezeichnet, der hat sämtliche Grenzen zur Hetze überschritten. Eskaliert die Dame genau so, wenn in einem Krimi ein Mann ermordet wird?

Was aber fast noch schlimmer ist als ein paar Berufsempörte, ist die Reaktion von Carrefour. Denn anstatt die empörten Schreihälse entweder zu ignorieren oder ihnen zu erklären, was Schwarzer Humor ist, duckte man sich sofort weg und entschuldigte sich. Angeblich seien ja nur zwei dieser T-Shirts in einen einzigen Laden in Rom gelangt. Selbstverständlich werde man prüfen, wie so etwas Ungeheuerliches geschehen konnte. Auch habe man die T-Shirts sofort zurückgezogen.

Mit derartigen Entschuldigungen ebnet man den gelangweilten und berufsempörten „Schneeflocken“ den Weg zu weiteren Eskalationen und Shitstorms. Bis man gar nichts mehr auf T-Shirts drucken darf, weil es immer jemanden gibt, der sich darüber aufregt.



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