Letzte Änderung des Artikels am 30. September 2019 von Aranita

Ab sofort kann jeder Benutzer bei Facebook Einträge als “Falschmeldung” an Facebook melden. Dazu muss man bei irgend einem Beitrag rechts oben auf den stilisierten Pfeil nach unten klicken und dann “Beitrag melden” auswählen. Im nächsten Fenster kann man dann entscheiden, warum man den betreffenden Beitrag meldet. Neben den bekannten Möglichkeiten “Spam”, “Nervig” und “Sollte nicht auf Facebook sein” gibt es es jetzt eine weitere Auswahlmöglichkeit: “Dies ist eine Falschmeldung”.
Was nach einer derartigen Meldung passiert, wurde noch nicht offiziell bestätigt. Angeblich soll kein Programm bei einer bestimmten Anzahl an Meldungen die Nachricht als “FakeNews” kennzeichnen, sondern Mitarbeiter kontrollieren die Meldung und kennzeichnen sie dann bei einer Falschmeldung als “FakeNews”.
Für Facebook ist das unter anderem die Firma “Correctiv”. In einem Interview mit Meedia sagte Correctiv-Chef David Schraven auf die Frage “Würdet Ihr also auch Meldungen von etablierten Medien, wie beispielsweise Bild, SZ oder Zeit, bei Facebook als Fake-News kennzeichnen?”: “Gerade bei den klassischen Pressemedien haben wir aber schon eine ziemlich gut wirkende Selbstkontrolle. Da gibt es den Presserat, in den einzelnen Häusern gibt es Ombudsmänner, Leser-Beiräte und sonstige Sachen. Jeder macht mal einen Fehler. Da würde ich grundsätzlich darauf vertrauen, dass diese erprobten Instrumente der Selbstkontrolle funktionieren. Deswegen kann man sich die Arbeit an dieser Stelle wohl sparen.”
Man sieht sehr deutlich: Correctiv geht es nicht um das Kennzeichnen von allen Falschnachrichten, sondern nur von denen, die nicht der Mainstream-Presse entstammen. Klarer kann man eine Einschränkung der Meinungsfreiheit für Andersdenkende wohl kaum definieren. Insbesondere wenn man weiß, dass es gerade bei Correctiv selbst zahlreiche Widersprüche gibt. Näheres dazu findet man bei Heise unter dem Titel “Facebook-“Wahrheitsprüfer” Correctiv verstrickt sich in Widersprüche”.
Die Zukunft wird zeigen, wie sich die Facebook-Zensur entwickeln wird. Aber vielleicht sind die Facebook-Benutzer ja so intelligent und wechseln das Medium. Alternativen gibt es ja und dann wird man sehen, wie lange Facebook eine Gedankenpolizei in bester “1984”-Manier die Meinungsfreiheit Andersdenkender einschränken lässt.
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