Facebooks Prüderie verbietet nun Früchte „in sexuellem Kontext“

Voraussichtliche Lesedauer des Artikels: 2 Minuten

Letzte Änderung des Artikels am 5. November 2019 von Aranita

Dass Facebook ein Problem mit unverhüllten weiblichen Brüsten, ja jeder Art von Sexualität hat, ist ja nichts Neues. Nun aber gipfelt Facebooks Prüderie im Verbot von Emojis, die Obst und Gemüse zeigen, welches eventuell in sexuellem Kontext gesehen werden kann. Das betrifft unterschiedliche Früchte wie zum Beispiel Bananen, Auberginen oder Pfirsiche.

Generell verboten werden die Frucht-Emojis zwar nicht. Wenn man die Früchte eindeutig ohne sexuellen Kontext postet, kann man das wohl weiterhin tun. Was aber die Facebook-Zensoren als „sexuellen Kontext“ definieren, wird die Praxis zeigen.

Das ist aber noch nicht alles. Wie die österreichische Zeitung der Standard berichtete, steht auf Facebooks Abschussliste ebenfalls eine wie auch immer geartete „regionale sexualisierte Umgangssprache“. Das betrifft zum Beispiel die bloße Erwähnung „sexueller Aktivitäten“. Dazu gehören Stellungen, erotische Zeichnungen und Bilder von nackten Menschen, selbst wenn die „verbotenen Zonen“ durch grafische Mittel wie Zensurbalken oder Verpixeln verdeckt sind.

Die New York Post schrieb, die neuen Regeln des Facebook-Konzerns würden auch eine Szene von „Austin Powers“ betreffen, in der Mike Myers die Frage stellt, “Mache ich dich an?“. Die neuen „Gemeinschaftsstandards“ wurden zwar bereits im Sommer überarbeitet, allerdings noch ohne die Emoji-Zensur. Augenscheinlich wurden diese Verbote erst kürzlich hinzugefügt, und zwar ohne dass die Benutzer explizit darüber informiert wurden.

Besondert hart trifft das Verbot auch Sexarbeiter oder Verlage, die erotische Literatur heraus bringen. Konnte man bisher durch Zensurbalken die strenge Prüderie Facebooks umgehen, ist das jetzt nicht mehr möglich. Diese Stigmatisierung von Sexualität, und sei sie noch so versteckt, dient auch dem immer weiter um sich greifenden Denunziantentum. Jetzt können Denunzianten nicht nur unliebsame Inhalte des politischen Gegners „melden“, sondern auch Inhalte, die sie in sexuellem Kontext sehen.

Da Instagram auch zum Facebook-Konzern gehört und dort die selben prüden Regeln gelten, bleibt Sexarbeitern und Verlagen mit erotischen Inhalten als Alternative nur noch Twitter, welches eine nicht ganz so restriktive Zensur fährt, oder aber VKontakte und andere Anbieter jenseits des Facebook-Konzerns.



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