Cannabisprodukte bei Lidl beschlagnahmt – Discounter startet Rückrufaktion

Voraussichtliche Lesedauer des Artikels: 2 Minuten

Letzte Änderung des Artikels am 26. August 2021 von Aranita

Ganze 21 Cannabisprodukte waren dieser Tage in ausgewählten Filialen von Lidl als Aktionsartikel erhältlich. Bis die Polizei kam und die Produkte in einer Rosenheimer Lidl-Filiale beschlagnahmte. Das berichtete die Abendzeitung.

Die Produkte haben klangvolle Namen wie „Mary & Juana Cannabis Cookies“, „Mary & Juana Chocolate“, „Hash Brownies / Muffins“, „Canna Breeze Hanf Bier“, „Cannabis Superbar / Protein Bar“ oder „So Stoned Cannabis Energy Drink“. Die Produkte stammen vom Vertriebs-Start-up The Green Dealers und werden vom tschechischen Hersteller Euphoria produziert. Wie die Zeitung „Der Westen“ berichtete, sind in den Produkten weder die Stoffe CBD (Cannabidiol) noch THC (Tetrahydrocannabinol) enthalten, da diese in Deutschland verboten sind. Laut Aussage des Herstellers werden für den typischen Hanfgeschmack in den Rezepturen nur die in Deutschland legalen Hanfsamen verwendet. Weil Hanfsamen verwendet werden, dürfen die Produkte auch im Namen den Begriff „Cannabis“ enthalten, auch wenn weder CBD noch THC in den Produkten enthalten ist.

Allerdings versteht die bayerische Justiz bei derartigen Produkten keinen Spaß. Denn trotz der Aussagen des Händlers und des Herstellers könnte sich ja vielleicht doch irgendwo ein Hauch von THC im Produkt befinden. Polizeisprecher Stefan Sonntag vom zuständigen Polizeipräsidium in Rosenheim bestätigte gegenüber der Abendzeitung, dass in einer Rosenheimer Lidl-Filiale „mehrere Artikel sichergestellt“ wurden.

Die Drinks und Süßigkeiten wurden bereits zum Landeskriminalamt nach München geschickt. Dort sollen sie im kriminaltechnischen Labor auf möglicherweise enthaltene verbotene Inhaltsstoffe hin untersucht werden. So etwas dauert natürlich. Es können Wochen vergehen, bis ein Ergebnis der Untersuchungen vorliegt, so die Polizei.

Laut „Abendzeitung“ reagierte Lidl auf die Aktion der Ermittlungsbehörden umgehend und entfernte die Cannabis-Artikel wieder aus seinem Sortiment. Die Zeitung hat stichprobenartig einige Lidl-Filialen überprüft, fand aber nirgendwo mehr die entsprechenden Artikel. Die Lidl-Zentrale hat sich zu den Vorgängen bisher nicht geäußert.

Update vom 26.8.2021:

Der Mittlerweile hat Lidl eine groß angelegten Rückruf-Aktion gestartet. Das bedeutet, jeder, der die entsprechenden Produkte gekauft hat, kann sie zurückgeben und erhält den bezahlten Verkaufspreis zurück. Vor dem Verzehr der Produkte wird nun gewarnt, sie könnten Müdigkeit oder Stimmungsschwankungen verursachen. „Aufgrund dessen sollten Kunden den Rückruf unbedingt beachten und die Produkte nicht weiter verwenden“, erklärte das Unternehmen.



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