Fußfetischist verurteilt: Er rief zu oft Beratungshotline an

Voraussichtliche Lesedauer des Artikels: 2 Minuten

Letzte Änderung des Artikels am 17. September 2021 von Aranita

Ein Mann hat zugegeben, mehr als tausend Anrufe bei der britischen medizinischen Hilfsdienst-Telefonnummer 111 getätigt zu haben. Als Grund gab er an, damit seinen Fußfetischismus ausgelebt zu haben. Das berichtete unter anderem die britische BBC.

Die kostenlose Nummer 111 ist in Großbritannien keine Notfallnummer wie bei uns beispielweise die 110 oder 112. Sie wurde für Fälle eingerichtet, die „dringend, aber nicht lebensgefährlich“ sind wie es die britische Wikipedia beschreibt. Dort hat Richard William Cove aus Worthing in West Sussex nachgewiesene 1.263 Anrufe getätigt, die dem Betreiber National Health Service (NHS) knapp 22.000 Pfund (etwa 25.000 Euro) kosteten. Der NHS ist der Oberbegriff für die öffentlich finanzierten Gesundheitssysteme des Vereinigten Königreichs.

Bei einigen seiner Anrufe gab Cove unter anderem an, eine ältere Frau zu sein und verwickelte die Mitarbeiter des NHS in ein Gespräch über Körpergewicht und über Füße. Der Polizeichef von Sussex, David Quayle, bestätigte, dass Cove zugegeben hatte, die Anrufe „zu seinem eigenen Vergnügen und persönlichen Vorteil“ getätigt zu haben. Während der Anrufe habe der Täter seinen sexuellen Fußfetisch befriedigt, so der Polizeichef.

Auf die Schliche kam man dem Fußfetischisten, nachdem sich immer mehr Menschen beschwerten, dass sie von Kliniken kontaktiert worden seien und auf ihre Anrufe bei der Nummer 111 angesprochen wurden, die sie aber nie getätigt hatten. Wie die Polizei mitteilte, habe man zwischen April 2019 und April 2021 1.263 derartige Anrufe identifiziert, die man mit dem Angeklagten in Verbindung bringen konnte. Cove habe dabei „falsche persönliche Daten, falsche Telefonnummern und falsche Krankheiten“ angegeben.

Auch führten einige Anrufe dazu, dass die Kliniken Krankenwagen losgeschickt hatten, die dann unverrichteter Dinge wieder zurück fahren mussten, weil an den angegebenen Adressen keine Notfälle vorlagen. Die Auswirkungen dieser unnötigen Einsätze sollte man nicht unterschätzen, sagte David Davis vom South East Coast Ambulance Service, der den Telefondienst in der Region betreibt. „Ein einziger böswilliger und falscher Anruf gefährdet Leben, indem er unsere Aufmerksamkeit und Ressourcen von Menschen ablenkt, die unsere Hilfe wirklich brauchen“, so Davis.

Richard Cove wurde nun zu einer Bewährungsstrafe von 16 Wochen verurteilt und angewiesen, 200 Stunden unbezahlte Arbeit zu leisten. Auch muss er 2.000 Pfund (etwa 2.350 Euro) Entschädigung an den NHS zahlen. Ob er psychologische Hilfe in Anspruch nimmt, um seinen Fußfetisch insofern in den Griff zu bekommen, dass er nicht mehr ihm fremde Menschen damit belästigt, ist nicht bekannt.



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