Engel mit schmutzigen Flügeln

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Letzte Änderung des Artikels am 26. August 2019 von Aranita

Roland Reber, Regisseur von "Engel mit schmutzigen Flügeln"
Roland Reber, Regisseur von „Engel mit schmutzigen Flügeln“

Roland Reber (siehe Bild) hat mit seiner Crew wieder einen Film produziert, und wieder scheiden sich die Geister. Für die einen ist „Engel mit schmutzigen Flügeln“ ein „Low-Budget-Schmuddelkram“, für die anderen „inhaltsreich, tiefsinnig und trotzdem noch unterhaltsam und witzig“. Ein typischer Reber-Film eben. Für einen Aufschrei unter dem puritanischen Teil der Kritiker sorgte der Auftritt von Antje Nikola Mönning, die in der ARD-Serie „Um Himmels Willen“ eine Nonne spielte. Grund genug für die „Bild“, den Film als „Skandal-Film“ zu bezeichnen. Neben Mönning spielen Mira Gittner und Marina Anna Eich die Hauptrollen.

Der Film selbst behandelt das Thema „Moral“, oder besser, „keine Moral“. Michaela, Gabriela und Lucy sind Engel des Lasters. Auf ihren Motorrädern durchstreifen sie die Landschaften, um ihrer Lust und dem Laster zu frönen. Das Werk ist eine Hymne auf die Unmoral. Ein Hohelied des Egoismus und eine schmerzhafte Studie über unsere Zeit. Reber wäre nicht Reber, wenn es in „Engel mit schmutzigen Flügeln“ nicht um gut oder schlecht ginge, sondern um Authentizität.

Reber selbst sagt über seine „Engel“: „Moral ist für mich nur ein Druckmittel der Gesellschaft gegen das Individuum. Die ganze Welt folgt den Regeln, die von der Moral auferlegt sind. Für mich gibt es nichts Langweiligeres als einen Film, der vorgibt eine moralische Botschaft zu übermitteln. Aus diesem Grund ist Engel mit schmutzigen Flügeln entstanden, ein unmoralisches Werk über drei Engel, die aus Langeweile den Himmel verlassen. Als sich andere Engel zu Tode langweilten, haben sie sich geschworen, auf der Erde ihre Lust und ihr Laster zu leben. Sie sind Engel mit schmutzigen Flügeln.“

Rebers „wtp international“ arbeitet bewusst ohne Förderungen und Beteiligungen von Fernsehsendern. Vorfinanziert werden die Werke durch Werbefilme, die das Filmstudio dreht. Reber bewahrt sich damit seine Unabhängigkeit und kreative Freiheit.

Trotz der vielen expliziten Szenen (der Film ist freigegeben ab 18 Jahren und es wird ab und zu sogar geraucht!) ist „Engel mit schmutzigen Flügeln“ kein Porno. Mit dieser Aussage würde man es sich zu leicht machen. Er ist eine Hymne auf die Unmoral. Ein Hohelied des Egoismus und eine schmerzhafte Studie über unsere Zeit und eine Generation, die sich ihre Gefühle leiht. Nur kastrierte Engel brauchen Moral.

Der Film startet am 4. März 2010 in ausgewählten Kinos. Wer abseits vom Mainstream gute Filme liebt, für den ist „Engel mit schmutzigen Flügeln“ ein Muss. Die anderen sollen ruhig weiter Disney-Filme ansehen.

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