Vom Staat finanzierter Verein schiebt Kritiker an Cancel Culture in Rechte Ecke

Voraussichtliche Lesedauer des Artikels: 2 Minuten

Letzte Änderung des Artikels am 22. Oktober 2021 von Aranita

Der Negativpreis „Goldene Kartoffel“ (Bild: NdM)

Der Verein NdM, der bis zum März 2021 noch in korrektem Deutsch „Neue Deutsche Medienmacher“ hieß und sich seitdem in diskriminierender Genderschreibe „Neue deutsche Medienmacher*innen e.V.“ nennt, vergibt seit dem Jahr 2018 den Negativpreis „Die Goldene Kartoffel“.

Angeblich wählte man die Kartoffel als Namensgeber, da sie „für besonders unterirdische Berichterstattung“ passe. Außerdem habe die aus Südamerika stammende Kartoffel ebenfalls eine Einwanderungsgeschichte. Das schrieb die Wikipedia. Dass meist Schüler oder links-grünextremistische Ideologen weiße Deutsche gern als „Kartoffel“ beschimpfen, ist sicher nur ein Zufall.

In diesem Jahr ging die „Goldene Kartoffel“ nicht an einen Journalisten oder ein Medium, nein, man holte zum Rundumschlag aus. Preisträger sind „bürgerliche Medien“ für deren „unterirdische Debatte“ über “Identitätspolitik“ und den „Einsatz für die verlorene Ehre des alten, weißen Mannes“. Wörtlich schrieb der Verein: „Die Goldene Kartoffel 2021 geht an die Debatte über „Identitätspolitik” in bürgerlichen Medien, die rechtsradikale Thesen normalisiert und salonfähig gemacht hat.“

Spannend sind die Beispiele, und vor allem welche Medien man als „bürgerliche Medien“ bezeichnet, die „rechtsradikale Thesen salonfähig“ gemacht hätten. Der Verein benannte dabei unter anderem folgende Medien: „Von der taz bis zur FAZ, von ARD bis ntv, von Deutschlandradio bis Radio Energy“.

Die Jury begründete die Preisvergabe wie folgt: „Die Debatte über ‚Identitätspolitik‘ in deutschen Medien 2021 war überzogen, unsachlich, polarisierend und hat rechtsradikale Erzählungen salonfähig gemacht.“ Man meinte, „2021 wurde die Chance verpasst, darüber zu diskutieren, wie wir zu einer gerechten, progressiven, diskriminierungssensiblen Gesellschaft werden.“ Man hätte Konzepte wie „die Critical Race Theory, Affirmative Action und gendergerechte Sprache“ erklären sollen, anstatt den Fokus auf „unterirdisches Niveau“ und den „wabernden Wahnvorstellungen reaktionärer Gruppen“ zu legen.

Interessant wird es, wenn man sich die Finanzierung dieses Vereins genauer ansieht. Die NZZ hat sich darüber recherchiert und schreibt, dass die Fördermittel an den Verein im Jahre 2019 insgesamt 1 550 000 Euro betrugen. 2020 waren es bereits 1 892 800 Euro. Demgegenüber sind die Einnahmen durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Preisgelder marginal: 2019 waren es 32 000 Euro und 2020 43 000 Euro.

Hauptgeldgeber waren das Innenministerium mit 194 455 Euro im Jahre 2019 und 204 039 Euro im Jahre 2020, sowie die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), die 2019 rund 1 Million Euro an den Verein überwies, den selben Betrag auch im Jahre 2020.

Fast wie Peanuts nehmen sich da die 121 000 Euro im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ des Familienministeriums aus. 2020 flossen 191 896 Euro für das Projekt „No Hate Speech“ aus dem selben Ministerium an den Verein.

Auch die Bundeszentrale für politische Bildung finanzierte den Verein mit 75 888 Euro für „interaktive Animationsvideos zum Grundgesetz“. Ja, sogar der Öffentlich Rechtliche Rundfunk, in diesem Fall der rbb, zeigte sich spendabel. Genaue Zahlen nannte die NZZ nicht, sie sprach von einem „niedrigen fünfstelligen Betrag“ pro Jahr.

Die „Goldene Kartoffel“ 2021 wird am 23.10.2021 live in Köln verliehen. Man vergaß nicht zu erwähnen, dass Interessierte die Preisverleihung auch live auf Social Media verfolgen können.



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1 Antwort

  1. „wabernden Wahnvorstellungen“
    Das nennt man wohl Projektion…
    „Wer immer stramm links marschiert, kommt irgendwann rechts wieder raus.“
    (Simon Wiesenthal, prominenter Nazijäger)

    Originaltext kommt von Vom Staat finanzierter Verein schiebt Kritiker an Cancel Culture in Rechte Ecke | Aranitas Gedanken

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